Entstehungsgeschichte der Neuroathletik
Im deutschsprachigen Raum wurde das neurozentrierte Training durch den Sportwissenschaftler Lars Lienhard, der seit 2010 bei Z-Health studiert, unter dem Begriff Neuroathletiktraining populär. Durch seine Arbeit mit zahlreichen Elite-Athlet/-innen hat er hierzulande neurozentrierte Trainingsformen geprägt wie kein anderer. Er ist der führende Experte für neuronal gesteuertes Athletiktraining in Deutschland. Im Jahr 2014 war er Teil des DFB-Trainerstabs vor und während der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien. Im Jahr 2016 bereitete er Top-deutschen Athleten auf die Olympischen Spiele vor.
Einen weiteren Beitrag zur Bekanntheit leisteten seine in den letzten Jahren veröffentlichten Bücher: „Training beginnt im Gehirn“, „Neuronale Heilung“, „Kraft beginnt im Gehirn“, „Schnelligkeit beginnt im Gehirn“, und „Beweglichkeit beginnt im Gehirn“.
Die Liste der Sportlerinnen und Sportler, die Neuroathletiktrainig verwenden, ist lang und vor allem unabhängig von der Disziplin. Die Sprinterinnen Gina Lückenkemper und Rebekka Haase, die Profifussballer Per Mertesacker, Mario Götze, Serge Gnabry, Jamal Musiala, Thorgan Hazard, Jan-Ingwer Callsen-Bracker, Thorben Hoffmann, Maxi Eggestein, die Handballer Bastian Roschek und Dominik Klein, die Kugelstoßer David Storl und Christina Schwanitz, der ehemalige Skispringer Marc Nölke, Tennisprofi Alexander Zverev, NBA-Star LeBron James, die Rennrodlerin Tatjana Hüfner, der Nordische Kombinierer Fabian Rießle, und viele weitere.
Auch ein Bild der deutschen 100-Meter-Sprinterin Gina Lückenkemper, die bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2017 in London unter 11 Sekunden lief, erregte mediale Aufmerksamkeit. Das Bild zeigte die Athletin beim Ablecken einer 9V-Batterie. Dies war Teil des täglichen Trainingsprogramms zur Steigerung der neuronalen Plastizität und hat, soweit bekannt, nichts mit dem fließenden Strom zu tun. Der Effekt ist nämlich auch mit Zungenbewegungen zu erreichen. Mit einer 9V-Batterie geht es jedoch schneller.
Neuro Athletic Training geht auf die Disziplinen Athletiktraining und Neurowissenschaften zurück. Der Begriff bezeichnet die Weiterentwicklung des Athletiktrainings durch Komponenten der Bewegungssteuerung durch das Nervensystem. Anfang der 2000er Jahre begann der Athletiktrainer Dr. Eric Cobb ein auf neurowissenschaftlichen Erkenntnissen basierendes Trainingssystem für Trainer und Therapeuten zu entwickeln. Ziel seines Z-Health Performance Education Systems war es, bewegungssteuernde Systeme in das traditionelle Leichtathletiktraining zu integrieren, das bisher rein biomechanisch gesteuert und organisiert wurde.
Ziel des Z-Health Performance Education System ist es die Erkenntnisse aus den Neurowissenschaften und aus der gängigen Praxis von Therapie und Athletiktraining in einem Ausbildungssystem zu vereinen. Die Ausbildungskonzeption beinhaltet lebenslanges Lernen der Auszubildenden und eine ganzheitliche Betrachtung des sich entwickelnden Körpers und betrachtet jeden Menschen als Athleten. Auch wenn an der Z-Health University auch Tools vermittelt werden... Z-Health ist vor allem eine Denkschule. Um diesen Konzept herum baut sich das „9S-Modell“ auf: Demnach benötigt ein Mensch Stärke, Nahrung (für Körper und Geist), Fähigkeiten, Beweglichkeit (Körper und Geist), Ausdauer, Struktur, Spirit (Geist), Style (Stil) und Geschwindigkeit, um ein kompletter Athlet zu werden.
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Der Körper ist nur so leistungsstark, wie das wichtigste Organ unsere Körpers – das Gehirn – es ihm erlaubt. Deshalb stellt Neuroathletiktraining das Gehirn in den Vordergrund.